Termin für Einbürgerungsbehörde kaufen – machen oder nicht?

Termin für Einbürgerungsbehörde kaufen – machen oder nicht?

Seit die gesetzlichen Änderungen bei Einbürgerung gelten, werden die Einbürgerungsbehörden überrannt. In vielen Städten und Gemeinden kommen die Behörden nicht hinterher. In Köln wurde die Terminvergabe für 2024 sogar ganz gestoppt. Einbürgerungsanträge werden nicht mehr angenommen. Wie so oft machen sich nun auch hier Menschen die Not anderer zunutze. Über Messenger-Dienste können Einbürgerungswillige mitunter einen Termin kaufen. Was aber ist davon zu halten?

Artikel von

Mohamed El-Zaatari
Mohamed El-Zaatari
Rechtsanwalt
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Nahezu alle Behörden überlastet

Schon vor den gesetzlichen Änderungen bei der Einbürgerung kamen vielerorts die Behörden nicht nach. Seit Ende Juni hat sich die Lage deutlich verschärft. Und das, obwohl die Neuerungen lange im Voraus bekannt waren. Dass Einbürgerungswillige Ihren Anspruch auf den deutschen Pass nun auch durchsetzen sollen, ist da nur verständlich. Und doch müssen sie aufgrund von Überlastung und Unterbesetzung auf den deutschen Pass warten – und zwar lange. 

Jahrelange Wartezeiten bei der Bearbeitung sind längst keine Ausnahme mehr. Vielerorts beginnen die Probleme jedoch schon früher: bei der Terminvergabe. Wer den deutschen Pass will, muss oft persönlich vorsprechen. Und während dafür in manchen Städten wie zum Beispiel Köln für dieses Jahr keine Termine mehr ausgegeben werden, pochen Einbürgerungswillige anderswo darauf, einen der begehrten Termine zu ergattern, die in bestimmten Kontingenten zu gewissen Uhrzeigen freigegeben werden.

Hinweis: Kontingente

Viele Behörden geben eine gewisse Anzahl an Terminen zu bestimmten Uhrzeiten frei. Damit wollen sie es jedem ermöglichen, an einen Termin zu kommen. In der Regel braucht es dabei nur wenige Minuten, bis aller Termine vergeben sind. Schnell sein ist also oberstes Gebot.

So manch einer sieht darin allerdings eine Möglichkeit, Geld zu machen – und zwar nicht wenig.

Termin kaufen: Das kostet!

Vor allem beim Messenger-Dienst Telegram kursieren Angebote, über die Sie bei der Einbürgerungsbehörde einen Termin kaufen können. Preis? Mehrere Hundert Euro, in Bochum lag das Angebot jüngst bei 250 Euro. Das ist nicht nur gewissenlos – immerhin wird hier mit Ihrem Wunsch gespielt, Deutsche beziehungsweise Deutscher zu werden. Das Vorgehen verstärkt die Terminknappheit zusätzlich. 

Es ist davon auszugehen, dass diejenigen, die mit dem Verkauf von Terminen Geld machen, die Terminvergabe und die Freigabe von Kontingenten immer im Blick haben und zuschlagen, sobald neue Termine zur Verfügung stehen. Und auch wenn es die Termine zu geben scheint, so gibt es sicherlich schwarze Schafe – eine Garantie, dass Sie etwas für Ihr Geld bekommen, erhalten Sie jedenfalls nicht. Wir raten Ihnen, skeptisch zu sein und stattdessen auf anwaltliche Hilfe zu vertrauen. Dort ist das Geld jedenfalls besser angelegt, zumal es den Antragstermin damit gar nicht braucht.

Einbürgerung mit Anwalt

Dagegen, einen Termin zu kaufen, spricht in erster Linie, dass Sie nicht wissen können, ob Sie auf eine Masche hereinfallen, oder ob des den von Ihnen erworbenen Termin wirklich gibt. Das dürfte sich erst beim Gang zu Einbürgerungsbehörde herausstellen. Doch selbst, wenn es den Termin gibt, kann im Einbürgerungsverfahren das eine oder andere schiefgehen. Bei Ablehnung Ihres Antrags hätten Sie damit mehrere Hundert Euro umsonst ausgegeben.

Mit einem Anwalt beziehungsweise eine Anwältin für Ausländerrecht umgehen Sie dieses Risiko nicht nur. Sie ersparen sich den Behördengang komplett und gewinnen damit wichtige Zeit. Denn: Ein Anwalt oder eine Anwältin hat einen direkten Draht zu den Behörden. Und weil im Vorfeld bereits sicher ist, dass Einbürgerungswillige alle Voraussetzungen erfüllen, nehmen Anträge den direkten Weg: vom Schreibtisch des Anwalts oder der Anwältin auf den des zuständigen Sachbearbeiters.

Und sollte es dort mit der Bearbeitung doch einmal länger dauern, werden Sie vor langen Wartezeiten bewahrt. Denn: Lässt sich die Behörde mit Ihrem Antrag zu lange Zeit, erhebt eine Anwältin beziehungsweise ein Anwalt Untätigkeitsklage.

Hinweis: Untätigkeitsklage

Aktuell müssen Sie nicht nur auf einen Termin lange warten. Bei der Bearbeitung lassen sich viele Behörden Zeit – mitunter sogar Jahre. Das kann für Sie zum Nachteil werden. Mithilfe einer Untätigkeitsklage kann die Einbürgerungsbehörde nach drei Monaten zu einer schnelleren Bearbeitung Ihres Antrags gezwungen werden. Voraussetzung ist dabei, dass Ihr Antrag vollständig bei der Behörde eingegangen ist.

Es spricht also vieles dafür, sich anwaltlich unterstützen zu lassen und das Angebot, einen Termin zu kaufen, auszuschlagen. Wir beraten Sie gerne über Ihre Möglichkeiten.

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