Einbürgerung Antrag ausfüllen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Einbürgerungsantrag vorbereiten: wichtige Schritte vorab

Der Erhalt des deutschen Passes stellt unterschiedliche Ansprüche an Sie:

1. Einreichung verschiedener Dokumente, oft mit deutscher Übersetzung,
2. Erbringung diverser Nachweise,
3. Einhaltung bestimmter Fristen.

Damit Sie all dem entsprechen können, braucht es in der Regel eine gründliche Vorbereitung. Denn: Fehlen beispielsweise benötigte Dokumente, führt das oft zu enormen Verzögerungen bei der Bearbeitung Ihres Antrags durch die Behörde. Lediglich für die Einbürgerung den Antrag ausfüllen, ist also zu kurz gedacht. Deshalb ist es wichtig, dass Sie ausreichend Zeit einplanen, um gegebenenfalls fehlende Dokumente zu beschaffen oder Voraussetzungen wie zum Beispiel das Ablegen eines Einbürgerungstests im Vorfeld erledigen.

Damit Sie jedoch verstehen, welche Daten Sie bei einem Antrag auf Einbürgerung im Formular ausfüllen müssen und warum, gehen wir das Schritt für Schritt mit Ihnen durch.

Antrag auf Einbürgerung: Hilfe beim Ausfüllen

Beim Antrag auf Einbürgerung ist zuerst einmal wichtig zu wissen: Je nach Bundesland unterscheiden sich die Anträge. Die Daten, die darin abgefragt werden, sind am Ende jedoch immer die gleichen. Anhand des folgenden Musters für einen Antrag auf Einbürgerung erklären wir Ihnen, warum die angefragten Angaben auf Ihrem Weg zum deutschen Pass wichtig sind.

Muster Antrag auf Einbürgerung

1. Angaben zur Person: Hieraus geht hervor, wer den Antrag stellt. Darüber hinaus müssen Sie Angaben zu Ihrem Wohnort, Kontaktdaten und Ihrem Familienstand – ledig meint dabei, dass Sie entweder alleinstehend sind oder sich in einer festen Partnerschaft befinden, jedoch ohne verheiratet zu sein – machen.

2. Ehegatten/Lebenspartner: Haben Sie unter Angaben zur Person angekreuzt, dass Sie verheiratet, verwitwet, geschieden oder getrennt lebend sind, müssen Sie hier Auskünfte über Ihren Ehemann beziehungsweise Ihre Ehefrau oder ehemalige Ehepartner machen. 
3. Staatsangehörigkeit, Status und Aufenthalt: Bei Einbürgerung müssen Sie im Antrag ausfüllen, welcher Nationalität Sie angehören oder bisher angehörten. Ihre aktuelle Staatszugehörigkeit ist Sie mittels Identitätsnachweis zu belegen. Geben Sie an, welchen Nachweis Sie hier erbringen. Ebenso ist wichtig, wie lange Sie sich bereits in Deutschland aufhalten. Unter normalen Umständen wird bei Einbürgerung eine Mindestaufenthaltsdauer von 5 Jahren gefordert. In dem Zusammenhang müssen Sie Auskunft über Ihren Wohnort oder Ihre Wohnorte geben. 
4. Kinder: Haben Sie Kinder, ist das in Ihrem Einbürgerungsantrag anzugeben. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese bereits volljährig sind. Soll ein Kind (oder mehrere) mit eingebürgert werden, ist das an dieser Stelle im Antrag auf Einbürgerung auszufüllen.
5. Ausbildung und beruflicher Werdegang sowie Arbeitsverhältnisse: Für den deutschen Pass ist es wichtig, dass Sie für Ihren Lebensunterhalt – jetzt und auch in Zukunft – eigenständig sorgen können. Deshalb interessiert die Ausländerbehörde nicht nur, was Sie aktuell beruflich machen. Sie prüft auch ganz genau, wie es um Ihre Qualifikationen steht und damit um die Aussichten auf eine langfristige Beschäftigung.
6. Sprachkenntnisse/staatsbürgerliche Kenntnisse/Integrationskurs: Möchten Sie den deutschen Pass erhalten, müssen Sie bis zu einem gewissen Grad in die Gesellschaft integriert sein und das Leben in Deutschland kennen. Das entsprechende Wissen und die benötigten Sprachkenntnisse erlangen Sie durch verschiedene Maßnahmen, wie zum Beispiel einem Integrationskurs. Beim Ausfüllen des Antrags auf Einbürgerung wird abgefragt, ob Sie diese Anforderungen erfüllen.
7. Angaben zu Straftaten: Eine Einbürgerung trotz Straftat ist möglich, sofern ein bestimmtes Strafmaß nicht überschritten wird. Wichtig ist dabei: Seien Sie ehrlich und versuchen Sie nicht, Vergehen vor der Einbürgerungsbehörde zu verheimlichen. Täuschungsversuche ziehen empfindliche Konsequenzen nach sich – und können selbst als Straftat ausgelegt werden. 
8. Wirtschaftliche Verhältnisse: Bei Einbürgerung wird ein Mindesteinkommen vorausgesetzt. Sie müssen in der Lage sein, jetzt und in Zukunft für sich und gegebenenfalls weitere Familienangehörige finanziell sorgen zu können beziehungsweise muss sichergestellt sein, dass Sie versorgt sind. Deshalb prüfen die Behörden ganz genau, wie es um Ihre Finanzen steht. Abhängig von Ihrem Alter ist hier auch eine Altersvorsorge von Bedeutung.

Einbürgerung Antrag ausfüllen: Korrekte Angaben machen

Bei Einbürgerung ist beim Antrag und dem Ausfüllen Sorgfalt geboten. Fehlerhafte Angaben haben nicht selten Verzögerungen zur Folge, weil die Einbürgerungsbehörde Korrektur einfordert. Dadurch gerät Ihr Antrag ins Stocken. Kontrollieren Sie den deshalb besser doppelt auf Schreibfehler sowie die korrekte Reihenfolge von Angaben beispielsweise bei der Adresse.

Antrag ausfüllen & stellen: Das sind Ihre Möglichkeiten

Möchten Sie Ihre Einbürgerung beantragen, müssen Sie das entsprechende Formular mit allen dazugehörigen Dokumenten und Nachweisen grundsätzlich persönlich einreichen. Allerdings: Den Antrag auf Einbürgerung können Sie online ausfüllen – zumindest in den meisten Fällen. Die Einbürgerungsbehörden stellen das Formular über ihre Website als ausfüllbares PDF-Dokument zur Verfügung. Alles, was Sie tun müssen, ist die Felder am Computer auszufüllen.

Typische Fehler beim Ausfüllen des Einbürgerungsantrags

Dass die Behörde einen Antrag auf Einbürgerung ablehnt, kommt vor. Der Grund dafür liegt gegebenenfalls in Fehlern beim Ausfüllen. Damit diese Ihnen nicht passieren, liefern wir Ihnen einen Überblick über die häufigsten Fehler.

Unvollständiger Antrag: Aufgrund der Vielzahl an Kästchen wirkt der Antrag auf Einbürgerung mitunter unüberschaubar. Da kommt es vor, dass geforderte Angaben übersehen werden. Ein unvollständiges Formular wird von den Behörden jedoch nicht bearbeitet. Achten Sie deshalb besonders darauf, alle Felder auszufüllen – auch wenn diese vielleicht nicht auf Sie zutreffen. Nutzen Sie in einem solchen Fall die Formulierung „nicht zutreffend“.

Fehlende Dokumente: Bei Einbürgerung geht der Antrag über das Ausfüllen hinaus. Immerhin werden noch allerhand Unterlagen neben dem eigentlichen Formular gefordert. Auch hier müssen Sie auf Vollständigkeit achten. Erkundigen Sie sich genau über die benötigten Unterlagen, noch ehe Sie Ihren Antrag bei der Einbürgerungsbehörde einreichen.

Tippfehler oder falsche Angaben: Doppelt hält besser – dieses deutsche Sprichwort sollten Sie beim Ausfüllen Ihres Antrags auf Einbürgerung wörtlich nehmen. Kontrollieren Sie zwei oder drei Mal, ob sich Schreibfehler oder Zahlendreher in Ihren Angaben finden. Gleichen Sie die Daten gegebenenfalls mit Ihrem Identitätsnachweis ab. Lassen Sie im Zweifelsfall eine andere Person Ihren Antrag gegenprüfen.

Unterschrift: Der Antrag auf Einbürgerung wird nach dem Ausfüllen mit Ihrer Unterschrift „besiegelt“. Ohne Ihre Signatur ist er nicht gültig. Denken Sie unbedingt an die Unterzeichnung. Bei einem Antrag für Kinder unter 16 Jahren, müssen Sie als Eltern das Formular unterzeichnen. Kinder über 16 Jahre können ihre eigene Unterschrift druntersetzen.

Ein Antrag für alle Familienmitglieder: Dass im Formular für die Einbürgerung auch Angaben zu anderen Familienmitgliedern abgefragt werden, verwirrt mitunter. Manch ein Ausländer oder eine Ausländerin glaubt, damit auch einen Antrag für das weitere Familienmitglied zu stellen. Das ist jedoch nicht korrekt. Grundsätzlich muss jede Person bei Einbürgerung den Antrag ausfüllen und einreichen. Eine Ausnahme gilt lediglich bei Kindern unter 16 Jahren. Die werden im Antrag der Eltern mit aufgenommen.

Angaben zu Vorstrafen: Haben Sie sich etwas zuschulden kommen lassen, befürchten Sie möglicherweise, dass Ihnen damit Ihre Einbürgerung verwehrt wird. Verheimlichen Sie deshalb entsprechende Angaben im Antrag, müssen Sie damit in jedem Fall rechnen. Ansonsten sind die Schwere Ihrer Tat und das Strafmaß entscheidend.

Möchten Sie sich im Zuge Ihrer Einbürgerung vollkommen sicher sein, empfehlen wir Ihnen, sich von einer Anwältin beziehungsweise einem Anwalt für Ausländerrecht vertreten zu lassen. Fachkundige wissen, was beim Ausfüllen des Antrags wichtig ist und welche Angaben keinesfalls fehlen dürfen. Bei Problemen mit der Einbürgerungsbehörde ist eine schnelle Lösung in aller Regel sicher. So kommen Sie zügiger an Ihren deutschen Pass und sparen Zeit und Nerven.