Übersicht der Themen
Das Wichtigste in Kürze
- Bei Einbürgerung schwankt die Dauer mitunter stark.
- Die Dauer der Einbürgerung hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
- Ein Anwalt oder eine Anwältin kann bei Einbürgerung die Dauer verkürzen.
Vom Antrag zur Einbürgerungsurkunde: So lange dauert es
Viele Ausländerinnen und Ausländer fragen sich, wie lange die Einbürgerung in Deutschland wirklich dauert. Zwischen Antragstellung und der Aushändigung der Einbürgerungsurkunde vergehen leicht mehr als 18 Monate. Die genaue Dauer hängt davon ab, ob Sie Ihre Unterlagen vollständig einreichen, wie stark die zuständige Behörde ausgelastet ist und ob zusätzliche Prüfungen erforderlich sind.
Gerade in Großstädten wie Berlin, Frankfurt oder München verzögert sich das Einbürgerungsverfahren häufig. Wenn Sie lückenhafte Unterlagen einreichen oder Rückfragen nicht schnell beantwortet werden, verlängert sich der gesamte Ablauf. Auch Sicherheitsüberprüfungen können mehrere Monate in Anspruch nehmen. In kleineren Städten oder Landkreisen geht es oft zügiger, vor allem wenn Sie bereits alle Voraussetzungen zur Einbürgerung erfüllen.
Im weiteren Verlauf nehmen wir die Unterschiede in den einzelnen Bundesländern und Städten genauer in den Blick.
Unterschiede: Geht es für EU-Bürger schneller?
Für Bürgerinnen und Bürger aus EU-Staaten verläuft die Einbürgerung grundsätzlich nach denselben Regeln wie für Drittstaatenangehörige. Auch sie müssen in der Regel 5 Jahre rechtmäßig in Deutschland leben und Nachweise wie Sprachtests, Integration und einen gesicherten Lebensunterhalt zur Einbürgerung vorlegen.
Allerdings gibt es in der Praxis mitunter Vorteile: Wer aus einem EU-Staat kommt, hat in der Regel keine komplizierte Aufenthaltshistorie oder Identitätsklärung. Das vereinfacht die Prüfung oft und spart Zeit – ist aber nicht garantiert. Auch für Angehörige aus EU-Mitgliedsstaaten gilt: Der Antrag muss vollständig, gut vorbereitet und rechtlich korrekt eingereicht werden.
Dauer einer erleichterten Einbürgerung in Deutschland
In bestimmten Fällen ist eine erleichterte Einbürgerung möglich. Wenn Sie beispielsweise mit einer beziehungsweise einem deutschen Staatsangehörigen verheiratet sind oder besondere Integrationsleistungen erbracht haben, genügt oft ein kürzerer Aufenthalt von 3 Jahren für die Einbürgerung statt der üblichen 5.
Die Bearbeitungsdauer verkürzt sich dabei jedoch nicht automatisch. Auch bei der erleichterten Einbürgerung prüft die Behörde alle Unterlagen genau, führt Sicherheitsabfragen durch und stellt Nachfragen, wenn Informationen fehlen.
Bearbeitung, Sicherheitsüberprüfung, Zahlung: Dauer einzelner Schritte
Die Einbürgerung in Deutschland verläuft in mehreren Schritten. Jeder einzelne Abschnitt braucht Zeit – besonders, wenn Unterlagen fehlen oder die Behörde überlastet ist. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen die durchschnittliche Dauer vom ersten Kontakt bis zur Einbürgerungsurkunde:
Schritt | Durchschnittliche Dauer | Hinweise |
---|---|---|
Voraussetzungen prüfen | 1 bis 2 Wochen | Erste Einschätzung, ob Sie Anspruch auf Einbürgerung haben. |
Antrag vorbereiten und Unterlagen sammeln | 2 bis 8 Wochen | Dauer variiert je nach Umfang und Verfügbarkeit Ihrer Nachweise. |
Termin bei der Einbürgerungsbehörde vereinbaren | 4 Wochen bis 6 Monate | Starke Unterschiede bei der Dauer zwischen Städten und Landkreisen. |
Antrag einreichen | abhängig vom Termin | Antrag wird in der Regel persönlich abgegeben. |
Vorprüfung durch Sachbearbeiter | 4 bis 12 Wochen | Formale Prüfung und erste Einschätzung Ihrer Unterlagen. |
Sicherheitsüberprüfung durch Landesbehörden | 8 bis 20 Wochen | Abgleich Ihrer Angaben mit Sicherheitsbehörden (z. B. Polizei, Verfassungsschutz). |
Rückfragen und Nachreichungen bearbeiten | 2 bis 6 Wochen | Verzögerung möglich, wenn Nachweise fehlen. |
Gebührenbescheid erhalten und bezahlen | 1 bis 2 Wochen | Ohne Zahlung erfolgt keine Ausstellung der Urkunde. |
Ausstellung und Übergabe der Einbürgerungsurkunde | 2 bis 6 Wochen | Urkunde wird nach Abschluss des Verfahrens ausgehändigt. |
Je besser Ihre Einbürgerungsunterlagen vorbereitet sind und je schneller Sie auf Rückfragen reagieren, desto zügiger kommt das Verfahren voran. In Großstädten sind lange Wartezeiten besonders häufig bei der Terminvergabe und der Sicherheitsüberprüfung. Nutzen Sie die Wartezeit, um weitere Nachweise zu besorgen oder sich auf den Einbürgerungstest vorzubereiten.
Einbürgerung mit Anwalt: Geht das schneller?
Eine Anwältin oder ein Anwalt für Ausländerrecht hilft nach unseren Erfahrungen bei einer beschleunigten Einbürgerung. Das ist zum einen dem direkten Kontakt zu den Behörden geschuldet. Zum anderen verlieren viele Ausländerinnen und Ausländer oft Zeit, weil wichtige Unterlagen fehlen, Fristen übersehen werden oder die Anforderungen der Behörde unklar bleiben. Ein erfahrener Anwalt beziehungsweise eine erfahrene Anwältin prüft Ihre Voraussetzungen, stellt sicher, dass alle Nachweise vollständig sind und übernimmt die Kommunikation mit der Einbürgerungsstelle.
Gerade bei komplizierten Fällen – etwa mit Lücken im Aufenthalt, mehreren Wohnsitzen oder Unsicherheiten bei der Identität – sorgt die anwaltliche Begleitung oft dafür, dass das Verfahren deutlich strukturierter und zielgerichteter abläuft. Auch wenn die Einbürgerungsbehörde auf Rückfragen lange nicht reagiert oder ohne Begründung verzögert, steht der Anwalt an Ihrer Seite und setzt Ihre Rechte durch.
Mit Untätigkeitsklage zur Einbürgerung
Wenn Ihre Einbürgerung trotz vollständiger Unterlagen nicht vorankommt, gibt es ein wirksames Mittel: die Untätigkeitsklage. Diese Klage richtet sich gegen die zuständige Behörde, wenn sie länger als 3 Monate ohne Entscheidung bleibt. Sie drängt die Einbürgerungsstelle dazu, den Antrag abschließend zu bearbeiten. Ob dieses Rechtsmittel jedoch sinnvoll ist, sollte genau abgewägt werden. Vertrauen Sie hierbei auf anwaltlichen Rat.
Wie lange dauert die Einbürgerung in …: Bundesländer im Vergleich
Die Dauer der Einbürgerung unterscheidet sich deutlich je nach Bundesland und Stadt – und oft sogar innerhalb einzelner Städte und Landkreise. Faktoren wie Personalmangel, Antragsaufkommen und digitale Ausstattung der Behörden spielen eine entscheidende Rolle.
Während Ausländerinnen und Ausländer in manchen Regionen ihre Urkunde nach wenigen Monaten erhalten, warten andere deutlich länger. Wichtig dabei für Sie zu wissen ist: Sie können die Behörde für Ihre Einbürgerung nicht frei wählen. Je nach Wohnort ist eine bestimmte Stelle für Sie zuständig. Nur die bearbeitet Ihren Einbürgerungsantrag.
Einbürgerung: Erfahrungen zur Dauer
Die Erfahrungen zur Einbürgerungsdauer fallen sehr unterschiedlich aus. Manche Ausländerinnen und Ausländer berichten von einem reibungslosen Verfahren in sechs Monaten, andere warten weit über 1 Jahr oder auch 2 Jahre.
Grundsätzlich zeigen Erfahrungswerte jedoch, dass eine Einbürgerung mit einer Anwältin oder einem Anwalt für Ausländerrecht deutlich schneller geht als ohne Rechtsbeistand. Grund dafür sind der reibungslose Ablauf und die Kommunikation sowie die in der Regel vollständige Einreichung des Antrags. Gerne unterstützen wir Sie bei Ihrer Antragstellung und bewerten in einer kostenlosen Ersteinschätzung Ihre Chancen auf den deutschen Pass.
Der schnellste Weg zum deutschen Pass
- Erfahrene Anwältinnen und Anwälte
- Unkomplizierte Abläufe
- Persönliche Betreuung
Quellen:
Wenn 3 Monate nach Antragstellung keine Entscheidung erfolgt, ist eine Untätigkeitsklage bei Einbürgerung möglich. Das setzt allerdings voraus, dass Ihr Antrag vollständig und fehlerfrei eingereicht wurde.
Nach Einreichen des Antrags dauert es in der Regel 6 bis 12 Monate bis zur Urkunde. Die einzelnen Schritte nebst der Dauer führen wir im Beitrag weiter aus.
Mit anwaltlicher Unterstützung verläuft die Einbürgerung oft schneller, weil der Antrag vollständig, rechtssicher und zielgerichtet gestellt wird. Ein Anwalt kennt typische Fallstricke im Verfahren und setzt Ihre Rechte durch – etwa mit einer Untätigkeitsklage, wenn die Behörde untätig bleibt. Wie genau ein Anwalt Sie im Verfahren unterstützt, lesen Sie im Ratgeber.